Gruber, Kurt (1904-1943)

 

Geschäftsführer im Amt für Kommunalpolitik, Dresden A., Zwinglistr. 34.

Geb.  21.10. 1904 in Syrau bei Plauen/Vogtland; Besuch der Bürgerschule und der  Oberrealschule in Plauen, nach Maturitätsprüfung Studium der Volkswirtschaft und Jura auf den Universitäten Leipzig und München, Frühjahr 1927 Referendarexamen; bis Ende 1928 bei verschiedenen sächsischen Amtsgerichten im juristischen Vorbereitungsdienst tätig, aufgrund der politischen Tätigkeit Einleitung eines Verfahrens, welches zur Entlassung führte; seit 1922. politisch tätig, Mai 1923 Eintritt in die NSDAP (nach der Wiedergründung Mitglied-Nr. 7270), im Frühjahr 1923 erstmalige Aufstellung einer nationalsozialistischen Jugend-Formation in Plauen, 1924 (während der Verbotszeit der NSDAP) unter dem Namen "Großdeutsche Jugendbewegung", auf dem Reichsparteitag in Weimar 1926 erster Reichsführer der Hitler-Jugend, 1931 Rücktritt von der Reichsführung und Berufung in die Reichsparteileitung, z.b.V. in der Obersten SA-Führung, im Zusammenhang mit dem Aufbau der HJ umfangreiche schriftstellerische und verlegerische Tätigkeit (u.a. Hrsg. der Zeitschriften "Deutsches Jungvolk" 1931/32, "H.J.Z. Hitler-Jugend-Zeitung" 1927-31), bis Frühjahr 1932 mit der Abwicklung der HJ-Verpflichtungen beschäftigt, danach Wechsel zur Gauleitung Sachsen (Amt für Kommunalpolitik) als Geschäftsführer im Range eines Gauamtsleiters, gleichzeitig Herausgeber und Verleger des "Nationalsozialistischen Gemeindeblattes", ehrenamtlicher

Stadtrat in Dresden seit 5.4. 1935, SA-Standartenführer im Stab der SA-Gruppe Sachsen, Dezernent für die staatliche Sportaufsicht und kommissarischer Führer des Sportgaues Sachsen seit Mai 1939 als Nachfolger von Erich Kunz (zuvor von April 1936 bis April 1939 stellvertretender Sportgauführer), stellv. Vorsitzender der Landesdienststelle Sachsen des Deutschen Gemeindetages, Mitglied des engeren Ausschusses der sächsischen Staatsbank, Mitglied im Reichsverband der Deutschen Zeitschriftenverleger, gleichzeitig stellvertretender Obmann des Ehrenrates in diesem Verband, Mitglied im Reichsverband der deutschen Presse, Hauptschriftleiter für sämtliche Zeitschriften des NS-Lehrerbundes Gau Sachsen sowie der Zeitschrift der Landesdienststelle Sachsen des Deutschen Gemeindetages, Inhaber des Goldenen Parteiabzeichens, des Gauehrenzeichens 1923 und des Goldenen HJ-Ehrenzeichens.

Gest. 24.12. 1943 in Dresden.

 

 

[Sächs. HStA, NS-Gauverlag, Textarchiv, Akte Nr. 39 (G 529); Dresden-Kalender 1939,

 S. 126.]